σ-Umgebung

Führt man einen Bernoulli-Versuch häufig durch (großes n), dann sinken die Wahrscheinlichkeiten für einzelne Werte der Zufallsgröße X stark ab.
Man betrachtet dasher bevorzugt Intervallwahrscheinlichkeiten.

Definition

Unter einer Umgebung um den Erwartungswert μ versteht man Intervalle der Form urx<=μ+r.
Den Radius r der Umgebung drückt man in der Regel in Vielfachen der Standartabweichung σ aus.


Die Sigma Regeln

p μ σ Wahrscheinlichkeit der Umgebung Radius der Umgebung
0,1 20 4,24 P(13X27)=0,924 71,65σ
0,2 40 5,66 P(13X27)=0,9245 71,24σ
0,3 60 6,48 P(49X71)=0.9244 111,7σ
0,4 80 6,93 P(69X91)=0.9033 111,59σ
0,5 100 7.07 P(88X112)=0.9232 121,7σ
p r=1σ r=2σ r=3σ
0,1 P(16X24)=0,712 P(12X28)=0,956 P(7X33)=0,998
0,2
0,25
0,3
0,4
0,5

Fazit

Die Wahrscheinlichkeiten der 1σ, 2σ und 3σ-Umgebungen sind weitgehend unabhängig von der zugrundeliegenden Erfolgswahrscheinlichkeit p (und der Stufenzahl n).

Wenn für eine binomialverteilte Zufallsgröße X die sogenannte Laplace-Bedingung (σ>3) erfüllt ist, so gilt näherungsweise:

zσ
P(μzσxμ+zσ)
1,64σ 90%
1,96σ 95%
2,58σ 99%

B:S. 334 Nr. 4,8

4)

binomialverteilt mit n=400 und p=0,5
μ=np=4000,5=200

σ=npq=4000,50,5=10(>3), Laplace-Bedingung erfüllt

90%-Umgebung, also 1,64σ
1,64σ1,641016
P(μ1,64σxμ+1,64σ)=0,9
P(184x216)=0,9 → c)

8)

binomialverteilte Zufallsgröße mit n=100, p=38%
μ=np=1000,38=38
σ=npq=1000,38(10,38)4,9
(<3 → Laplace-Bedingung erfüllt)

90% Umgebung, also r=1,64σ=1,644,98
P(μ1,64σxμ+1,64σ)
P(30x44)